08/09 FEATURE Reizvolle Locations in Dublin und Arosa Es war lange Zeit einer adeligen Minderheit vorbehalten zu reisen. Die »Grand Tour« war seit der Renaissance adeligen Sprösslingen als angenehme Pflicht auferlegt. Mit der Kutsche ging es durch Mitteleuropa, Frankreich, Italien und auch ins Heilige Land. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Bürgertum, mit der Eisenbahn der Tourismus. Der aufstrebenden Bourgeoisie gefiel das Reisen ebenso wie zuvor der adligen Herrschaft. Die ersten großen Hotels entstanden. Als erstes modernes Hotel ist das Savoy zu verstehen, das am 6. August 1889 am Londoner Strand eröffnet wurde. Reisefieber
memo-media.de Das Savoy in London war immer schon ein Ort, Events zu zelebrieren VON ANDREAS SCHÄFER Der Hotelkomplex des Savoy wurde von Richard D’Oyly Carte, dem schon das dortige gleichnamige Theater gehörte, gebaut. Er war der Agent der erfolgreichen britischen Komponisten W.S. Gilbert und Arthur Sullivan. Leichte Oper! Und so inszenierte er auch das Haus an der Themse. Von Anfang an verfügte es über Elektrizität, edle Bankett- und Kongressräume, das schon bekannte Theater und vorzügliche Restaurants. Der erste Hoteldirektor war niemand Geringeres als César Ritz. Der erste Restaurantchef war Auguste Escoffier, der dort das nach der hier oft gastierenden Sängerin Nellie Melba benannte Pfirsich- und Eisdessert kreierte. Die Feste im Savoy waren berühmt. Für einen Venedigabend wurde der Innenhof geflutet und mit einer echten Gondel aus der Lagunenstadt befahren. Claude Monet malte von seinem Zimmer aus seine berühmten Themsebilder. Die in den Goldenen Zwanzigern eröffnete American Bar brachte die Erfindung der Cocktails von den – von der Prohibition heimgesuchten – USA nach Europa. Noch heute meint man, in einem der dunklen Ledersessel Marlene Dietrich im Gespräch mit Elisabeth Taylor (die natürlich zu den vielen erlesenen Gästen zählten) zu erhaschen. Das Hotel wurde auch für Verhandlungen genutzt. So wurde der Vodafone-Deal im Savoy verhandelt und Bill Gates wurde dort ebenfalls schon gesichtet. Das Hotel wurde vor wenigen Jahren temporär geschlossen, um es komplett zu sanieren. Inzwischen ist es wiedereröffnet. Es zählt zu den ersten Fünfsterneplus-Häusern auf der Welt. Seinen besonderen Charme hat es über die drei Jahrhunderte seiner Existenz bewahrt. Nur der Dresscode wurde entschärft: Smart Casual reicht nun für fast alle Bars und Restaurants. Nur für die Beaufort Bar gilt: »Dress to impress!« Fotos: Tourism Ireland, Waldhotel Arosa, The Savoy Universitäre Welten Der Bedarf nach reizvollen englischsprachigen Destinationen für internationale Meetings und Konferenzen außerhalb des Vereinigten Königreiches nach dem Brexit sollte Planer:innen vermehrt zur grünen Insel Irland blicken lassen. Dublin verfügt über einen nahe gelegenen internationalen Flughafen. Irinnen und Iren sind sehr gastfreundlich und Irland ist ein sehr modernes Land geworden, das – natürlich auch durch seine Steuerpolitik – viele internationale IT-Firmen angezogen hat. Irland ist außerordentlich jung und Dublin eine moderne Metropole, die auf eine erstaunliche literarische Tradition verweisen kann. Das Land mit dem grünen Kleeblatt produziert nicht nur das bekannte schmackhafte schwarze Bier, sondern seit drei Jahrhunderten weltbekannte Lyrik, Romane und Thea-
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