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showcases 2020-03 - Fokus Musik

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Deutschland ist eine in der Welt einmalige Kreativ-, Kunst- und Kulturnation. Anders als in der Geschichte wird sie diesmal nicht durch politische Gewalt erschüttert. Wir alle, die wir diese Kulturnation bilden, sind in Gefahr geraten, diese Pandemie nicht zu überstehen. Die große Politik hat immer noch nicht verstanden, worum es geht. Wir fordern keine Unvorsichtigkeiten und keinen Leichtsinn bei den Lockerungen, sondern politische Hilfestellungen, die wirklich konkret nützen. Da hilft es wenig, wenn regierungsnahe Kulturfunktionäre von Hartz IV als Segen für Künstler*innen schwadronieren. Es gibt kaum eine Branche in Deutschland, die so von Eigeninitiative und Tatkraft geprägt ist, wie die unsere. Ein gutes Dutzend Protagonist* innen stellen wir in dieser Ausgabe vor, weil wir die Gesichter dieser Branche, die wir lieben, zeigen wollen. Die ausführlichen Interviews findet ihr alle im Blog auf www.memo-media.de. Und weil wir auch den Nachwuchs lieben, stellen wir den aktuellen Sprungbrett-Preisträger Johann Prinz vor. Aber auch die Arrivierten haben bei uns Platz. Helge Schneider und Guildo Horn räumen wir vier Seiten gerne ein. Und Stefan Behr von Theater Anu mahnt uns, nie stillzustehen und uns immer wieder neu zu erfinden.

12/13 GLOSSARY

12/13 GLOSSARY memo-media.de EIN BISSCHEN TSCHING DARASSASA UND BUMS FALLERA VON GUILDO HORN SCHLAGER Der Begriff »Schlager« erschien erstmals Ende des 18. Jahrhunderts. In einer Wiener Zeitschrift betitelte ein begeisterter Kolumnist zündelnde Operettenmelodien als Schlager. DIE SCHLAGERBOTSCHAFT Inhaltlich beschäftigt sich der Schlager mit den großen Kernthemen des Lebens: Liebe, Freundschaft, Hoffnung, Leid, Genuss, desweilen auch Fußball. Für mich ist Schlagermusik gelebtes, gesungenes Primärbedürfnis und bildet ungefiltert einen Einblick in den gemeinen Menschen in uns. ZUR PSYCHOLOGIE DES SCHLAGERS Der Schlager ist eine der schönsten Drogen der Jetztzeit. Er führt über die Verdrängung von Sorge und Stress über die Intensivierung des Gegenwartserlebnisses zur Flucht in nostalgische, regressive Zustände, die dem Traum bei halbwachem Zustand ähneln. SCHLAGERMUSIK Darf nicht zu komplex daherkommen. Die Melodie sollte leicht nachvollzieh-, mitsing- und merkbar sein. Das Lied muss gleich ins Rückenmark gehen und Ohrwurmqualitäten besitzen. Dann werden bei der Hörerschaft Assoziationsketten und Glückshormone freigesetzt, die schlussendlich zum Kaufanreiz führen. SCHLAGERKOMMERZ Ach, da will ich gar nichts von wissen. WAS VERDIENT DIE BEZEICHNUNG SCHLAGER? Spätestens seit die Toten Hosen mit »An Tagen wie diesen« die Punkmusik mit dem klassischen Schlager versöhnt und die CDU-Oberen nach ihrem letzten Wahlgewinn gezeigt haben, dass auch sie tief im inneren verkappte Kommerz-Punker sind, wis- Foto: dsa musikproduktion GmbH

memo-media.de sen wir: Der Schlager hat eine weitere Bastion für sich eingenommen. Schlager heißt eben Hit, und der macht in der Tat vor keiner Musikrichtung halt. by Jutta Bertrams DER SCHLAGERINTERPRET Im Optimalfall bilden Interpret und Musik zusammen mit dem Text eine kompakte Einheit. Das Paket muss stimmen. Hat der Schlagerinterpret z. B. das Image eines jugendlichen Casanovas, widmet er sich vornehmlich leichteren Themen der Liebesanbahnung und versucht, das auch in seinem äußeren Erscheinungsbild zu transportieren. Ein Problem bildet hier die Erosion der Zeit. Ich meine das fortschreitende Alter des Künstlers mit vorgegebenem Verfallsdatum seines Körpers. Doch dazu mehr unter »Operative Eingriffe in der Schlagerwelt«! HOSSA! Ein Ausdruck des Entzückens. Adäquate sind in den unterschiedlichsten Musikrichtungen zu finden: »We go!« z. B. beim Blues Rock. »Oh Yeah« beim Rock oder »Oh Lord, oh Mama«. KRITIK AM SCHLAGER Ist absurd. Der Schlager hat noch nie behauptet, die Wahrheit abzubilden. Das Schlagerland ist ein Traumland, wo Milch und Honig blüht, wo Tränen nicht lügen können und es Wunder immer wieder gibt. Also, mal nicht alles so Aluhut-mäßig auf Verschwörung durchleuchten. Stellt euer Gefühlszentrum einfach auf Empfang, erwartet keine aufklärerisch-, investigativen Botschaften und kommt mit auf die Reise. Entspannt für ein paar Momente des Glückes, damit ihr morgen im Beruf wieder kraftvoll zubeißen könnt. Wie sang Tina York 1974 in ihrem Schlagerhit: »Wir lassen uns das Singen nicht verbieten«? »Ein Schlager heißt doch nur ein bisschen Freud. Ein bisschen Tschingdarassasa und Bumsfallera gehörte doch schon allzeit zum Leben....« Stimmt! Event-Management, Regie & Beratung Online Shows für digitale Meetings Artist Management & Showproduktionen www.starlightshow.com starlight@starlightshow.com Tel: +49 (0) 7623 90 98 16 OPERATIVE EINGRIFFE IN DER SCHLAGERWELT Fake News! Guildo Horn is perhaps the last remaining star of the demising world of Schlagermusik – a very special type of German pop music – and thus lord protector of this particular genre. The first time he encountered Schlagermusik was on a visit to his aunt Kläre. This aunt and his uncle Tia had no children of their own and in their house had converted what had originally been planned as a children's bedroom into a cocktail lounge. The room’s centerpiece was a state-of-the-art AEG radio-phonograph facing a chic kidney-shaped table adorned with a swanky golden pretzelstick holder. When he at the tender age of six for the first time was allowed to dip a salty pretzel into egg liqueur and then nibble it down while at the same time listening to Fred Bertelmann croon his smash hit ”Der lachende Vagabund“ from the radio-phonograph, he was hooked: salty pretzels, egg liqueur, merry vagabond were going to rule his life. From that moment on, he was orally addicted to German Schlagermusik. INFO Guildo Horn, dsa musikproduktion GmbH, 50672 Köln Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de

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