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showcases 2019-04 - Fokus Festivals

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Hier dreht sich viel um das Thema Festivals. Chefredakteur Andreas Schäfer hat wieder ein Feature geschrieben, das dieses Mal die schönsten Festivals in Europa vorstellt. Wir steuern auérdem mit einer Vorschau die nächste Internationale Kulturbörse in Freiburg an und berichten, was memo-media mit Wasser und Togo und Nachhaltigkeit zu tun hat. Das ist nämlich ein Thema, das uns allen sehr wichtig ist. Wichtig sind uns auch die beiden Nachwuchsartisten Tim und Luzie, die auf der Zielgeraden ihrer Ausbildung an der staatlichen Artistenschule angekommen sind. Und wahre Experten wie Sabine Funk und Robert Stolt nehmen das Schwerpunktthema Festivals wieder auf und lassen uns an ihrem Insiderwissen teilhaben. Und dann bringen wir drei Festivalmacher*innen aus Deutschland am virtuellen Rundtisch zusammen.

10/11 FEATURE

10/11 FEATURE memo-media.de memo-media.de Einzigartige Festivalatmosphäre an der Schweizer Riviera Vanessa Redgrave und Aileen Atkins waren der Höhepunkt des Jubiläums David Bowie in Montreux 2002, Prince in Montreux 2013 Smoke on the water … Das »Montreux Jazzfestival« wurde 1967 vom Kulturmanager und Edelfan Claude Nobs aus der Taufe des Genfer Sees gehoben. Glücklich schätzen können sich die, die diese Anfangszeiten mitbekommen haben. Alle Größen des Jazz gaben sich dort die Klinke der Bühneneingangstür im alten Casino in die Hand. Diese wunderbare historische Location brannte bei einem Konzert von Frank Zappa bis auf die Grundmauern nieder. Die Band Deep Purple war zu der Zeit gerade in dem mondänen Seebad an der Schweizer Riviera, um ein Album aufzunehmen. Spontan entstand »Smoke On The Water«. Das neue Casino wurde in Rekordzeit aufgebaut, und es gelang, die intime Atmosphäre auch im modernen Betonbau aufrechtzuerhalten. Ich war dabei, als Albert Collins das Eis brach. Ich habe Ella Fitzgerald mit Joe Pass nicht verpasst. Die Albummitschnitte gehören zu den legendärsten der Jazzhistorie. Überhaupt war wirklich jeder und jede da, die zählte: Dizzy Gillespie blies seine Wangen auf, Ray Brown zupfte den Bass, Louie Bellson streichelte die Drums. Count Basie kam mit der Big Band. Duke Ellington starb in Montreux. Aber auch der moderne Jazz – unter anderem mit legendären Auftritten von Billy Cobham oder Roland Kirk – wurde gefeiert. Schwarze Bluesmusiker wie B. B. King und Muddy Waters beeindruckten hier ihre weißen Gitarrenapologeten wie Eric Clapton oder Rory Gallagher. Das Festival wurde zum zweitgrößten der Welt. Das Programm basiert immer noch auf dem Jazz, hat sich aber über Rock hin zum Pop verschoben. David Bowie und Elton John feierten legendäre Auftritte und auch Prince oder Grandmaster Quincy Jones, der immer wieder dem Festival seine Aufwartungen machte. Claude Nobs ist 2013 aufgrund eines Skiunglücks beim Langlauf verstorben. Ihm ist es aber gelungen, das Feld für seine Nachfolge gut zu bestellen. Das Auditorium Stravinski und die Miles Davis Hall nehmen derweil die immer zahlreicher gewordenen Publikümer auf. Namhafte bildende Künstler gestalten immer schon die Plakate. Begehrte Sammlerobjekte sind die Poster von Tomi Ungerer oder Keith Haring. Montreux ist aber nicht nur mit legendären Auftritten männlicher Künstler verknüpft. Legendäre Auftritte gab es auch von schon erwähnter Ella, von Flora Purim, Nina Simone, Etta James, Bonnie Raitt, Adele oder zuletzt Joan Baez, Lauryn Hill oder Janet Jackson. Das letzte Konzert von The Band in Europa habe ich dort leider 1975 verpasst. Das 54. Montreux Jazz Festival findet vom 3. bis 18. Juli 2020 statt. Dort gibt es wieder ganz viel zu verpassen. Menschmaschinen und Maschinenmonster »And now for something completely different!« und auf ins jecke Köln. »Robodonien« ist das Festival des 21. Jahrhunderts. Die Menschmaschinen und Maschinenmonster kommen 2020 wieder nach »Odonien« im Szeneveedel Ehrenfeld. 2019 pausierte das Roboterfestival. Die Veranstalter um Künstler Odo Rumpf möchten »Robodonien« zu seiner 11. Auflage im kommenden Jahr konzeptionell und inhaltlich weiterentwickeln. Dafür haben sie das Format RoboLAB entwickelt. Es soll »Robodonien« vom bisherigen Präsentations- hin zum Produktionsfestival weiterentwickeln. Partizipation spielte zuletzt schon eine Rolle. »Beating the drum« war zum Beispiel eine laute Begegnung, bei der bis zu 50 Leute gemeinsam zu Beats von N.U. Fotos: 2019 FFJM/Emilien Itim, 2002 FFJM/Lionel Flusin, 2013 FFJM/Marc Ducrest, Axel Schulten, , James Bellorini, Penelope Fewster Unruh (Einstürzende Neubauten) trommelten, lärmten und ihrer Energie freien Lauf ließen. Währenddessen bevölkerten hochbeinige Spinnenwesen und feuerspeiende Androiden das Festivalgelände. Der Geruch von Metall, das auf Metall stößt, liegt hier und da in der Luft. Andere Wesen lassen sich angstfreier streicheln. Hightechroboter gesellen sich dazu. »Robodonien« ist ein Festival für große und kleine Roboterfans. Das 11. Roboterkunst Festival lädt 2020 zum Staunen ein! 30 Jahre Bücher, Ideen und Kreativität Virginia Woolf forderte das Zimmer für sich alleine in ihrem berühmten, gleichnamigen Essay. Damals eine Forderung, die für Künstlerinnen und Schriftstellerinnen essenziell war, um überhaupt künstlerisch arbeiten zu können. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten Virginia und ihre malende Schwester Vanessa zu den wenigen Frauen, deren Ehemänner Verständnis und die Großzügigkeit hatten, so etwas zuzulassen. Die Bloomsbury-Group, der alle angehörten, waren frühe Hippies, die sich nach ihrem Stadtteil in London benannten. Da sie fast alle ein wenig Vermögen geerbt hatten, lebten sie einen Teil des Jahres auf dem Land in Sussex, allerdings unter recht bescheidenen Bedingungen. Virginia schrieb in Monk’s House und Vanessa malte ein paar Kilometer entfernt in einem Farmhaus in Charleston. Beide Häuser sind im Urzustand erhalten und können besichtigt werden. Die Stiftung, die Charleston betreibt, kam auf die Idee, zu ihrer besseren Finanzierung ein Literaturfestival zu veranstalten. Was mit ein paar Holzstühlen im Garten begann, ist nun ein auf zehn Tage ausgewachsenes Literaturfestival mit mannigfaltigen Lesungen. In diesem Jahr feierte es seinen 30. Geburtstag. Und so füllt sich das Festzelt neben dem Landhaus im Mai regelmäßig mit Publikum und Prominenz. Es riecht nach Land. Und während der Lesungen weht auch ab und an ein »Muuuh« von den nahen Wiesen herüber. Die Atmosphäre ist großartig, viele Freiwillige helfen und fahren zum Beispiel den Bus, der die Gäste abends noch zum Bahnhof nach Lewes bringt, damit sie ihren Zug nach London erwischen. Zum Jubiläum waren Vanessa Redgrave und Dame Eileen Atkins (wieder)gekommen. Die beiden großen Damen des britischen Kinos lasen erneut aus Atkins »Vita and Virginia« über die oben genannte Schwester und ihre Geliebte und Freundin Vita Sackville-West. Im Jubiläumsjahr gehörte Monty Pythons Sir Michael Palin zu den Lesenden, aber auch Naomi Wolf oder Jeanette Winterson. Abgerundet wird das Festival mit Ausstellungen. Patti Smith war auch schon da. Für einen Besuch sollte Zeit eingeplant sein, das Haus mit seinen Bloomsbury-Malereien und dem wunderbaren Garten vor einer Lesung zu besichtigen. Für ein Picknick im nächsten Mai gibt es auch noch Platz. Und das berühmte Opernfestival in Glyndebourne ist nur einen Katzensprung entfernt. Entspanntes Picknick am Landhaus vor den Lesungen Festivals haben einen besonderen Charakter. Sie locken regelmäßig Enthusiasten an wie die Blüten in Charleston die Bienen. Enthusiasten wie Festivalanfänger haben die Auswahl: kommerziell oder alternativ … Im Mai macht Englands lieblicher Süden mit Literatur den Auftakt. Das europäische Festland lockt im Juli mit Jazz und mehr in Montreux, mit Electronic Dance Music nonstop im Havelland, im September dann mit Robotern und anderen mechanischen Wesen in Köln. Leider ist es noch nicht möglich, mit einer Zeitmaschine zum 14. bis 16. August 1969 nach Bethel, New York, zu reisen. Das wäre was, bei Jimi Hendrix’ Gitarrenkavalkaden zum Sonnenaufgang live dabei zu sein. Wenn wir uns umschauen, hat die Festival-Gegenwart aber auch viel zu bieten … 50 Jahre nach »Woodstock« und jenseits von »Wacken« und »Rock am Ring«. Festivals have a very particular character, they regularly attract enthusiasts just as the blossoms in Charleston attract bees. Enthusiasts and festival novices alike have a choice: commercial or alternative … In May, the beautiful south of England starts off the series with literature. The European continent lures aficionados in July with jazz and more in Montreux, with Electronic Dance Music non-stop in the German Havelland region, in September with robots and other mechanical beings in Cologne. Unfortunately, it is not yet possible to set a time machine for August 14 thru 16, 1969 and to fly back to Bethel, New York. That would have been a live treat, to experience Jimi Hendrix letting his guitar scream out at sun-up. But if you take a look around, the contemporary festival scene also has quite a lot to offer … 50 years after ‘Woodstock’ and on top of ‘Wacken’ and ‘Rock am Ring’ . INFO Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de

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