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showcases 2019-02 - Fokus Artistik

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Diesmal dreht sich alles um Artistik und Artistenschulen. Wir stellen den Spinnenkünstler Tomás Saraceno vor: "Im Allgemeinen sollten die Menschen mehr darauf achten, ihre Umgebung zu spüren und anderen ‚Stimmen‘ zuzuhören." Im unserer Rubrik Talking Heads tun wir das bei den führenden Köpfen derer, die Events inszenieren und konzipieren. Das preisgekrönte Trio Petra Lammers, Adone Kheirallah und Tobias Stupeler sitzt bei unserem virtuellen Roundtable am Tisch und gibt Einblicke in die Denke und den Kreativalltag von Gewinnern. Und natürlich geht es auch wieder rund im Schwerpunkt Artistik. Wir richten unser Augenmerk auf besondere Acts und besondere Schulen. Wir schauen zum Festival Mondial du Cirque de Demain nach Paris, dessen nächstjähriges Key-Visual unser aktuelles Titelbild mit der Ausnahme-Künstlerin Mizuki Shinagawa ist. Und zum BrandEx und der BOE nach Dortmund und zur Kulturbörse nach Freiburg.

18/19 PORTRAIT

18/19 PORTRAIT memo-media.de SPIDER MAN Tomás Saraceno plant Städte, die über den Wolken schweben. Fliegende Skulpturen hat der visionäre argentinische Künstler schon realisiert. In seinem Studio in Berlin wird nachhaltig Zukunft gesponnen, gemeinsam mit Wissenschaftlern und ganz besonderen Assistentinnen: Hunderten von Webspinnen! Tomás Saraceno bringt das, was in heimischen Zimmerecken sonst rigoros mit Staubwedeln bekämpft wird, ins Museum: Spinnennetze! Doch trotz gemischter Gefühle, die viele Menschen gegenüber Spinnentieren hegen, erweisen sich Saracenos Netzwerke regelmäßig als Publikumsmagneten. Auch seine riesige spinnennetzartige Konstruktion aus schwarzen Seilen, die er 2009 auf der 53. Biennale in Venedig zeigte und für die er den renommierten Calder Preis erhielt. Der 46-jährige Künstler, der in Buenos Aires, Venedig und Frankfurt Architektur und Kunst studiert hat, ist fasziniert von Spinnen. Er besitzt nicht nur die größte Spinnennetzsammlung der Welt und ein eigenes Spinnen- Forschungslabor, Spinnennetze sind auch die zentrale Inspirationsquelle seiner Kunst. »Wir haben uns entschieden, den Lebensformen, mit denen wir unsere Umwelt teilen, besondere Aufmerksamkeit zu schenken und ungehörte Stimmen zu verstärken.« Mit seinen komplexen Netzen knüpft der Sohn eines Physikers auch stets universelle Bezüge, denn für Saraceno ist das gesamte Universum eine Art Spinnennetz, in dem alles kausal miteinander verbunden ist. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Menschheit in Zeiten des Klimawandels steht, erscheint ihm die fachübergreifende Vernetzung von Wissen dringend notwendig. So kooperiert Saraceno mit Naturwissenschaftlern, Luft- und Raumfahrtingenieuren der NASA und pflegt den intensiven Austausch von Kunst und Wissenschaft. Mit über dreißig Mitarbeitern, darunter Anthropologen, Designer, Architekten, Kunsthistoriker und Biologen, forscht er in seinem Berliner Atelier an nachhaltigen Lösungen für die Zukunft. »Unsere gesamte Atmosphäre wirkt wie eine gigantische Trommel, die von Menschen und Nichtmenschen gemeinsam gespielt wird.« Zu seinem interdisziplinären Team in Berlin gehören auch über dreihundert Webspinnen, die ihm zuarbeiten. Auf seiner bislang größten Einzelausstellung »On Air« 2018, im Pariser Palais de Tokyo, präsentierte er 76 ihrer filigranen Netzwerke, effektvoll beleuchtet auf schwarzen Podesten. Verstärkt von hochsensiblen Mikrofonen machte er die Vibrationen ihrer Spinnweben auch für das Publikum hörbar. »Webs of AT-TENT(S)ION« hieß diese Instal- Fotos: Courtesy by Tomás Saraceno and Aerocene Foundation/ Frederik Jacobi and Anthony Langdon, by Tomás Saraceno and Esther Schipper, Berlin/Andrea Rossetti, Shota Matsumoto

lation. Aus hunderten klangerzeugenden Saiten kreierte er zudem ein gigantisches begehbares Netz, dem die Besucher Töne entlocken konnten, und machte mit seiner Installation »Particular Matter(s) Jam Session« sinnlich erfahrbar, dass der Mensch umgeben ist von anderen Universen und unentwegt durch ein Meer von Staub und Abfallprodukten von Sternexplosionen navigiert. »Wir erforschen eine neue Epoche namens Aerocene: eine Zeit des ökologischen Bewusstseins, in der wir gemeinsam schweben, in und mit der Luft leben und eine ethische Verpflichtung gegenüber der Atmosphäre und der Erde eingehen.« Als 2015 in Paris über das Weltklima konferiert wurde, rief Saraceno das Zeitalter der Luft aus, und startete parallel dazu sein interdisziplinäres Kunstprojekt »Aerocene«. Eine offene Plattform zur Erforschung alternativer Lebensräume und einer umweltfreundlichen Luftfahrt. Noch im selben Jahr gelang ihm in der Wüste von New Mexico ein Weltrekord, beim ersten bemannten Flug, angetrieben allein durch Sonnenwärme. In Gwangju in Südkorea präsentierte er 2017 das »Aerocene Explorer Kit«. Einen Rucksack, der es seinem Träger ermöglicht, durch eine sich langsam entfaltende Ballonskulptur vom Boden abzuheben. »Ich würde sagen, dass wir uns innerhalb neuer Kategorien bewegen müssen, weg vom Homo oeconomicus hin zum Homo sapiens.« Saraceno stellt auch Spekulationen darüber an, wie der Mensch in Zukunft auf diesem Planeten wohnen wird. Vielleicht in frei schwebenden modularen Wolkenstädten, die keinen festen Standort mehr benötigen? Mancher könnte in dem Mann, der fliegende Gärten und schwebende Drachen-Skulpturen entwickelt und von artenübergreifender Solidarität träumt, einen Don Quichotte 2.0 sehen. Doch mit genügend Sancho Pansas an seiner Seite lassen sich sicherlich visionäre gedankliche Fäden für eine freundlichere Zukunft spinnen. »Das Überschreiten von Grenzen, sei es artenübergreifend, fachübergreifend oder was auch immer, wird zu einem erweiterten Blickwinkel und zu einem besseren Verständnis vieler Lebensaspekte führen.« Saracenos Werk kann man als ein fortlaufendes Forschungsprojekt begreifen, als ein Plädoyer, die Welt auf eine poetische Weise neu zu denken und zu erfahren. Auch im K21 in Düsseldorf können sich die Museumsbesucher schwebend unter dem Hallendach von Tomás Saracenos Spinnereien zu einer neuen Weltbetrachtung anregen lassen und sich an seiner Installation »in orbit« träumend entlanghangeln. Der Zukunftsarchitekt Saraceno beschreibt es so: »Das ist, als würde man auf Wolken gehen.« Tomás Saraceno creates cities in the clouds, poetic flying objects, and makes spider webs resound. His complex web arrangements have made the performer and architect honored with the Calder Prize an international celebrity. The 46-year-old Argentinian wants to help improve social and ecological conditions on our planet. Saraceno and his scientific staff are working on this project at his Berlin studio, which is also home to a spider research lab. Bewerbungen mit dem Schwerpunkt »Politisches Kabarett« werden bevorzugt! MELSUNGEN lohnt sich »Scharfe Barte« Melsunger Kabarett Wettbewerb ’19 mit Nachwuchs-Förderpreis Wettbewerbsabende: 4., 6. und 11.11.2019 Preisverleihung: 16. November 2019 mit Gaststar Lutz von Rosenberg Lipinsky Ausgelobt werden Geldpreise im Wert von insgesamt 8.500 Euro Bewerbungsschluss: 10. Mai 2019* Informationen/Ausschreibung: Magistrat der Stadt Melsungen · Kultur- & Tourist-Info Am Markt 5 · 34212 Melsungen · Tel. 05661-708-200 www.melsungen.de * Bewerbungen bitte ausschließlich per Post zusenden 13. Kulturbörse für Straßenkunst 1. Kulturbörse für Kabarett Paderborn | Schloss Neuhaus 26. - 27. August 2019 rund 8.000 Besucher | Kostenloser Zutritt für Fachpublikum & Privatleute 140 outdoor Shows | 90 indoor Messestände 70 internationale Straßenkünstler/Gruppen Abschluss Gala-Show am 27. August Neu dabei: Das Genre „Kabarett“ INFO c/o Galerie Esther Schipper, 10785 Berlin Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de Weitere Informationen finden Sie unter www.performance-paderborn.de Mit freundlicher Unterstützung von: GERMANY GMBH

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