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showcases 2018-04 - Fokus Brandworlds

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In der Eventbranche rücken wichtige Protagonisten zusammen, um ein neues Festival zu entwickeln. BrandEx - die Begegnung findet am 15. Januar 2019 in Dortmund statt. Wir sprachen mit den vier Initiatoren über das Projekt. Die Begegner schaffen in Dortmund eine neue Plattform, die hoffentlich die fiebernden Erwartungen erfüllen wird. Der Messestandort der BOE bei den Westfalen wird dadurch allemal aufgewertet. Möge der Traum von Sabine Loos, Peter Blach, Michael Hosang und Jan Kalbfleisch in Erfüllung gehen. Eine ganze Branche wartet darauf. Aber wir haben auch noch andere Visionäre im Heft. Es geht in unserem Schwerpunkt nämlich um solche, die Markenwelten und Kunstwelten gestalten und uns Konsumenten in Verzückung versetzen. Das geschah in Berlin, wo der Franzose Philippe Parreno uns in eine virtuelle Unterwasserwelt schickte, die uns, so simpel und schlicht, wie wie sie war, völlig begeisterte. Und mit uns auch die Berliner, die unermüdlich aktiv wurden, Parrenos Fische schweben zu lassen. Selbst hartgesotten Hauptstädter glucksten vor Verzückung. Im Special kredenzen wir Ihnen eine bunte Palette an Locations, die hoffentlich Ihre Eventträume als Eventräume beflügeln.

10/11 FEATURE

10/11 FEATURE memo-media.de memo-media.de DIE ARCHITEKTUR DER TRÄUME Der verstorbene Künstler Christoph Schlingensief hatte die Vision vom Operndorf in Afrika. Sie wurde Wirklichkeit. Marc Tamschick braut im Heineken Experience Die Fantasiewelten des Philippe Parreno im Gropius-Bau in Berlin verantwortlich zeichnete. Für die Heineken Experience, eine Mischung aus Museum und Installation auf dem Gelände der Ur-Brauerei in Amsterdam, entstand der emotionalisierende Entertainment-Parcours »Brew You Ride« rund um den Herstellungsprozess des Traditionsbieres. Für Lavazza Kaffee entwickelten die Berliner das Herzstück der Espresso-Markenwelt in Turin im April 2018. Es ist eine »Wolke«, italienisch »nuvola«. »Als Bestandteil der Namensgebung steht die Wolke für Bewegung und Reflexion, für Transparenz und auch für die Dimension der Zeit«, so Tamschick. Er realisierte die Wolke mit einer 360-Grad-Projektion auf einen Fadenvorhang, einem interaktiven Multitouch-Tisch und mit acht Projektoren. Der Sound kommt von einem 7.1-System mit 360-Grad-Surround. Das sind künstliche, virtuelle Welten, in die die Zuschauer eintauchen, um neue Erfahrungen zu machen, aber auch, um an Marken emotional enger gebunden zu werden. DER FREIGEIST In der unabhängigen Kunst gibt es natürlich ebenfalls Menschen, die Räume schaffen und mit Träumen füllen können. Dazu zählt der in Algerien geborene Franzose Philippe Parreno, der im Frühsommer 2018 das gesamte Untergeschoss des Gropius-Baus in Berlin bespielen durfte. Virtuelle Welten und Videos waren natürlich vielfach im Spiel, aber Parreno verzauberte auch oldschool. Das große Atrium überschwemmte er mit Wasser, in dem versteckte Lautsprecher immer wieder Wellenkreise erzeugten. Von einer drehbaren Sofa-Landschaft aus konnte man sich den Raum immer wieder neu wie kontemplativ erschließen, während in einem anderen Raum ein automatisiertes Klavier Töne in den Äther schickte. Hin und wieder schwebte ein fliegender Fisch vorbei, denn in der Nachbarschaft flog ein ganzer Schwarm davon: Parreno füllte dünne, fischförmige und mit Schuppen, Flossen, Kopf und Schwanz bedruckte Kunststoffhüllen mit Helium und verwandelte sie in schwebende Fischkörper. Von Wärtern und Zuschauern oder durch Luftwirbel wurden diese zarten, aquanautischen Wesen bewegt und immer wieder zu neuem, in der Luft schwimmenden Leben angestoßen. Parrenos nächste Einzelausstellung ist bei Pilar Corrias in London vom 3. Oktober 2018 bis zum frühen November 2018. JENSEITS VON AFRIKA Träume von Künstlern können sehr groß sein. Sie können die Unendlichkeit berühren, aber dabei auch auf dem Boden bleiben. Das Operndorf Afrika ist einem solchen Traum entsprungen und in Burkina Faso Wirklichkeit geworden. Der multitalentierte, 2010 verstorbene Regisseur Christoph Schlingensief hat das Operndorf der Menschheit vermacht, und er wirkt so über seinen tragischen Krebstod hinaus. Christoph Schlingensief galt als Enfant terrible, dabei war er ein netter, beschei- Fotos: Tamschick Media+Space GmbH, Berliner Festspiele/Philippe Parreno. Courtesy the artist, Pilar Corrias Fotos: Operndorf Afrika, Perfect Shot Films, Lennart Laberenz dener Mensch. Er war der Apothekersohn aus Oberhausen. Aber einer, der von unendlicher Neugier und dem Wunsch nach mehr getrieben wurde. So gibt es nun einen Ort mitten in Afrika, an dem sich Menschen unterschiedlicher Herkunft kreativ und künstlerisch verwirklichen und sich miteinander über die Kreativität – auch die eigene – austauschen können. Schlingensief wollte mit dem Operndorf das stereotype Bild von hungernden Kindern und leidenden Menschen in Afrika, das in der westlichen Welt von diesem Kontinent doch allgegenwärtig ist, überwinden. Mit einer Schule ging es ganz elementar los. Der afrikanische Architekt Diébédo Francis Kéré baute sie mit heimischen Baustoffen. In der zweiten Bauphase wurde eine Krankenstation realisiert. Für die zehnmonatige Bauphase waren mehr als 100 Arbeiter aus der Region engagiert. Damit das Operndorf sich langfristig selbst versorgen kann, ist eine eigene Energieversorgung mittels Solaranlage für die Krankenstation in Planung. In der dritten Bauphase entsteht dann das Festspielhaus. Erst kommt Lernen und Leben, dann das Spiel! Jeder kann übrigens mit einer Spende zum Weiterbau beitragen. Christoph Schlingensief war eine eigene künstlerische Marke, bevor er aus seinem kreativen wie politischen Leben herausgerissen wurde. Das Operndorf Afrika ist seine Brandworld. Menschen und Personen schaffen Welten, die zu mehr als zur Behausung dienen. Walt Disney in Kalifornien war der Pionier. Ob Whisky, Kaffee oder Bier, selbst Uhrenmarken wollen von Marc Tamschick oder Atelier Brückner inszeniert und gestaltet werden. Sie werden dadurch greifbar. Die Autostadt in Wolfsburg wurde eine skandalfreie Erfolgsgeschichte für Volkswagen und lässt Nähe entstehen, die die Marke dringend braucht. Künstler wie Philippe Parreno weisen den Weg, wie das mit großer Leichtigkeit gelingt. Christoph Schlingensief was a very singular and unique artistic brand before fate took him from his creative and political life much too early. The Opera Village Africa is his brand world. Individuals create worlds designated to be more than just living environments; Walt Disney in California was a pioneer in this domain. Be it whisky, coffee, beer or watches, numerous brand owners are keen on being designed and staged by Marc Tamschick or Atelier Brückner; their work transforms these brands into tangible experiences. The Autostadt in Wolfsburg is part of Volkswagen's success history; it establishes customer nearness so urgently needed by the VW brand. Artists such as Philippe Parreno demonstrate impressively how this can be achieved almost effortlessly. INFO Alle Kontaktdaten finden Sie auf www.memo-media.de

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