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showcases: 04/2014

Wir geben uns gerne die Mühe, für Sie die Diamanten unter den vielen Kieseln am Strand der E- und U-Kultur herauszusuchen. Für uns ist das pure Entdeckerleidenschaft und so finden wir auch die besonderen Klangkünstler, DJs und Lichtartisten für Ihre Events. Wir leuchten immer wieder in die Geschichte hinein und erhellen die Hintergründe. Dieses Mal tut das der DJ und Mayday-Mitbegründer Westbam für uns als Gastautor. Da wir aber auch gerne in die Zukunft schauen, sind wir ganz begeistert von dem Künstlerquartett Data Garden aus Philadelphia, das mit lebenden Pflanzen tanzbare Biofeedbackmusik macht. Ein weiterer solcher Edelstein ist die Schwertschluckerin Jewels, der wir ein Portrait gewidmet haben. Das GlasBlasSing Quintett ist eine weitere Preziose, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Und unsere Artistenschüler aus Berlin, die wir seit drei Jahren begleiten, kommen nun schon in die Pubertät. Emily hat ihre Ausbildung leider abgebrochen. Tim und Luzie machen aber weiter. Die Ausbildung an der staatlichen Artistenschule verlangt den Kindern viel ab. Artisten sind Leistungssportler!

08/09 Feature

08/09 Feature memo-media.de Sound and Vision Der Gasometer in Oberhausen wird von Urbanscreen bespielt

memo-media.de Seit der Hase Cäsar im Jahr des »Summer of Love« bei »Schlager für Schlappohren« seine kleinen Vinylscheiben im WDR-Studio auflegte, hat sich viel getan in der bunten Welt der Tanzträumer: Biddeschööön! Als man größer wurde und sich erwachsen wähnte, konnte man mit Alan Bangs »Nightflight« auf dem britischen Soldatensender BFBS abheben. Fotos: WDR, ZDF/Inna Spivakova, Gasometer Oberhausen/Wolfgang Volz Bei »Nightflight« wurden Kleinode großzügig verschenkt: Der suizidale Nick Drake war so ein Künstler, der dann später, zum Milleniumwechsel, in einem dutzendfach preisgekrönten VW-Golf-Cabrio-Spot hypererfolgreich wiederbelebt wurde: »Pink moon is on its way …«. Dann wurde zu Pere Ubu getanzt. Und dann kam Detroit. Mit dem sinkenden Stern von Chrysler, dem Lee Iacocca zeitweise erfolgreich künstliches Blut zuführte, drehten sich die Technics-Laufwerke wie die Weißwandreifen der Limousinen im Underground. Motown war in jeder Beziehung die Vergangenheit. Auf einmal kam die Bassdrum zu jeder Viertelnote: 4-tothe-floor! Frank Nuckless war der wirkliche Pionier der Zombie- Autocapitale im ausklingenden 20. Jahrhundert. Afrika Bambaataa und die Zulu Nation machten sich derweil, inspiriert durch Kraftwerk, in der Bronx auf den Weg. Die DJ-Sound-HeldInnen von heute brauchen weder Vinyl noch die Technics-Laufwerke. Sie machen ihre Sounds mit lebendigen Pflanzen. Das Chlorophyll gibt den Takt an. Der angebissene Apfel der Produzenten hat plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Das ist der neue Phillysound, das ist »Green Data«. Über die Zukunft soll es hier aber erst später gehen. Die Gegenwart wie die Historie sind spannend genug. »Don’t you wonder some time« Der Düsseldorfer Gastropionier Rainer Wengenroth (später Malkasten, 3001, Monkey’s, Dr. Thompson’s) nahm den schnellen Viervierteltakt auf und vagabundierte mit einem Zirkuszelt mit der »Macht der Nacht« zwischen Köln, Paris, Berlin und München. Das hatte er sich bei der früheren Job-Station »Roncalli« ein wenig abgeguckt. Wengenroth füllte das große Chapiteau jedoch nicht mit Clowns, sondern mit fetten Bassboxen, auf denen bildschöne weibliche und männliche Gogos abtanzten – wer weiß das schon so genau? Darunter war dann auch mal eine Schlangenfrau. Unser Nachtflugpilot der frühen 1970-er – Alan Bangs, wir erinnern uns – gehörte zu den ersten Gästen am Fühlinger See. Maximilian Lenz, der spätere Westbam, war auch dabei und somit einer der jungen Männer zum Mitreisen. Aller-

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