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showcases: 02/2015

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Mit dieser Ausgabe schließen wir unsere Reise durch die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft ab. Auch zum Thema Erde haben wir tolle, spannende und kuriose Angebote und Künstler für Sie gesucht und gefunden. Den Kommunarden Rainer Langhans konnten wir als Autor zu diesem Schwerpunktthema gewinnen. Er ist der Autor des Glossarys in dieser Frühlingsausgabe. Aber auch unseren Sprungbrettpreisträger von der staatlichen Artistenschule in Berlin, den Weltbürger und Handstandartist Mario Espanol Idx, stellen wir Ihnen vor. Und wir waren natürlich unterwegs für Sie auf der Internationalen Kulturbörse in Freiburg und beim 36. Festivals Mondial du Cirque de Demain in Paris. Im Best Case stellen wir Ihnen das preisgekrönte Künstlerkollektiv Rimini Protokoll vor, das sie in einer aktuellen Ausstellung in Berlin noch näher kennenlernen können.

16/17Best

16/17Best casememo-media.deDie Uraufführung der »Welt-Klimakonferenz«im Schauspielhaus Hamburg in 2014Do The EvolutionDas Künstlerkollektiv »Rimini Protokoll« zeigt mit seinen interaktivenund performativen Stücken, wie gelungene Kommunikation im 21. Jahrhundertaussehen kann. Prozesse, die sich bei Events hinter verschlossenenTüren abspielen, kann man nun in der ersten Ausstellung des Regie-Triosin Berlin nachvollziehen.

memo-media.deStefan Kaegi, Helgard Haug und Daniel Wetzel sind ein Künstlerteam,das in den Bereichen Theater, Film, Hörspiel und Installationseit 2002 unter dem Label Rimini Protokoll firmiert. Mit RiminiProtokoll hat das Theater tatsächlich eine Evolution durchgemacht,denn ihre richtungsweisenden Regie-Konzepte, bei denen»Experten des Alltags« zu Wort kommen oder 650 Zuschauerzu Delegierten-Darstellern einer vorab simulierten »Welt-Klimakonferenz«werden, ermöglichen neue Sichtweisen auf dieWirklichkeit. Ob Rimini Protokoll mit repräsentativ ausgewähltenBürgern »100% Stadt« inszeniert oder der komplette Daimler-Konzernim eigenen Bühnenbild agiert – immer ist Interaktionder Katalysator für Herausragendes. 2011 wurden Rimini Protokollfür ihr Gesamtwerk mit dem Silbernen Löwen der 41. TheaterbiennaleVenedig ausgezeichnet.Wie Alltagswirklichkeit bei Rimini Protokoll neu aufbereitetund deren Rezeption so nachhaltig verändert wird, kann man aktuellin einer Ausstellung in Berlin Kreuzberg erleben. In den Räumenvon Praxes Center for Contemporary Art erhält der Besucherdurch wechselnde Ausstellungsmodule und Live-Aktivitäten einenEinblick in vier Arbeiten der letzten Jahre. Eine davon ist dasStück »Deutschland 2«, bei dem das Künstlerkollektiv in der TheaterhalleBonn-Beuel live die Bundestagssitzung vom 27. Juni2002 mit Laiendarstellern kopiert. Auf fünf Monitoren wird gezeigt,wie sich Menschen für die Rolle des Politikers bewerben,den sie dann später in der Performance leicht zeitversetzt zuder realen Bundestagsdebatte nachsprechen werden. Die endgültigePerformance folgt den Gesetzen der Quantenphysik, woder Beobachter auch immer das zu beobachtende Objekt verändert.Die subtile Verschiebung der Wirklichkeit lässt diese umsoheller aufleuchten.Wie Rimini Protokoll Menschen und Ereignisse aus ihremAlltagskontext heraushebt und auf diese Weise übergroß sichtbarmacht, ist hoch spannend, auch deshalb, weil das interaktiveMoment all dieser Inszenierungen gleichzeitig deren Fallhöhemarkiert. Im Gegensatz zur Eventbranche, die sich oft leidernicht zutraut, einen Ball hoch in die Luft zu werfen und wiederaufzufangen. Deshalb hält sie den Ball flach und wagt nur wenig.Die Ergebnisse werden dadurch vorhersehbar. Wirklichkeitergebnisoffener zu kommunizieren, könnte ein Ziel sein, denndie Botschaft ist wie ein fragiler Schmetterling, den man keinesfallsaufspießen sollte, sonst fliegt er nicht mehr.Die Ausstellung »Rimini Protokoll« ist in drei Kapiteln nochbis zum 13. Juni 2015 in Berlin zu sehen. Berliner Bürger habensogar die Möglichkeit, sich die aktuelle Aufführung von RiminiProtokoll nach Hause einzuladen. Für »Hausbesuch Europa«sucht das Künstlerkollektiv Privatwohnungen und Gastgeber inBerlin, an deren Tischen sich bis zu 15 Personen versammelnkönnen. Dort soll die europäische Idee dann mit der Individualitätund Biografie einer Privatwohnung konfrontiert werden.Auch diese Versuchsanordnung scheint jede Menge Raum füranregend Unvorhergesehenes zu bieten.Rimini Protokoll entnimmt der Wirklichkeit Alltagsprobenund legt diese inszenatorisch unter das Mikroskop. So schönkann das Schürfen von Erkenntnis sein! Die Eventbranche hatdas Universum gerne aufgeräumt, doch bei den Arbeiten vonRimini Protokoll wird deutlich, wie mitreißend und spektakuläres ist, wenn man dem Zufall und der Spontaneität Raum gibtund Prozesse zulässt.Fotos: PRAXES Center for Contemporary Art | CYCLE 4Rimini Protokoll is made up of StefanKaegi, Helgard Haug and Daniel Wetzel.The stage-director trio is known for its interactiveproductions, in which normal people –so-called »experts in everyday life« – talkabout their lives. For the past 13 years, RiminiProtokoll with their performances havemanaged to enhance the purpose and meansof theater and thus to open new perceptionsof reality. In 2011, Rimini Protokoll wasawarded the Silver Lion at the 41st Biennaledi Venezia in appreciation of the trio’s completeoeuvre.infoBewerbung fürpolitische TraumrolleRimini Protokoll Produktionsbüro,10963 BerlinDie Kontaktdaten finden Sie auf www.memo-media.de

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