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showcases: 01/2015

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Diese Ausgabe haben wir mit einem Riesenappetit zusammengestellt. Auf 52 Seiten ist ein Menü angerichtet, das Ihnen hoffentlich schmeckt und Ihnen aber auch neue Reize beschert. Wir stellen die überraschende Unterwasserwelt des Käptn Peng vor, Musik mit den schönsten deutschen Texten, aber auch die erste unserer beiden Sprungbrettpreisträgern 2014 von der staatlichen Artistenschule in Berlin: Josefine Zintel, oder kurz Fine, eine leidenschaftliche Trapezartistin. Der ausführliche Ausblick auf die internationale Kulturbörse darf natürlich auch nicht fehlen, wo die beiden Preisträger live zu sehen sein werden. Und dann wird es lecker. Wir beleuchten das Thema Catering wirklich von allen Seiten und stellen Ihnen spannende neue Konzepte vor. Fachleute wie Oliver Wendel und Fabian Kelly klären auf und Sarah Wiener öffnet uns ihre Gedankenwelt. Und nicht nur Sarah Wiener ist weit gereist. Das Varieté­Duo Klirr deluxe startet sein ureigenes Indien-­Experiment.

28/29Backstagememo-media.deDas Varieté-Duoklirr deluxe und dasIndien-ExperimentWas Künstler nicht alles tun, um sich in ihre Rollen hineinzuversetzen: Julian Böhme undPierre-Nicolai Scheffler vom Varieté-Duo klirr deluxe sind in Person ihrer Bühnencharaktere Ronund Salim zehn Tage lang kreuz und quer durch Indien gereist und dabei bis an ihre Grenzengegangen. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Auf dem Rückflug hatten sie einen unglaublichenReisebericht und viele Ideen für ihr neues Bühnenprogramm im Gepäck.Fotos: Klirrdeluxe - Böhme und Scheffler GbR

memo-media.deUngleiche Freunde: Sounterschiedlich wie Salimund RonDie wichtigste Regel, die Julian Böhme undPierre-Nicolai Scheffler im Vorfeld ihres »Indien-Experiments«aufgestellt hatten, lautete:Jeder muss über die vollen zehn Tage in seinerRolle bleiben. Egal, was passiert. Und das gingschon am Hamburger Flughafen los. Pierrewar also nicht mehr Pierre, sondern der überauskontaktfreudige Halb-Inder Salim. Ein Fakir,stilecht mit orangenem Turban und perfektemindischen Akzent, der darauf brannte,seinem Freund Ron seine indische Heimatvorzustellen (die Pierre-Nicolai Schefflerselbst übrigens nie zuvor gesehen hatte). Ronhingegen trägt Hosenträger, ist penibel undängstlich und ohne Besteck und Klopapieraufgeschmissen. Beste Voraussetzungen alsofür einen Trip ans andere Ende der Welt.»Wir wollten unsere Figuren noch näherkennenlernen, in ihre Rolle schlüpfen unddann ein paar Tage als sie leben«, erklärt JulianBöhme. Das bedeutete aber auch: Keineprivaten Gespräche als Julian und Pierre undkeine Telefonate nach Hause. Für den allerschlimmstenNotfall hatten sie ein Codewortausgemacht. Sobald einer der beiden »Pinguin-Mann«sagen würde, wäre das Rollenspielsofort beendet.Schon beim ersten Umsteigen in Moskauwurde das Konzept auf eine harte Probe gestellt.Die Behörden am dortigen Flughafen waren irritiertvon Salim, der zwar einen deutschen Passhatte, sich aber wie ein Inder benahm. »Es warein lustiges Bild, wie er da mit Turban vor ihnenstand, Bollywood-Englisch geredet und mit demKopf gewackelt hat. Aber die haben wenig Spaßverstanden und ihn ganz schön auseinander gepflückt«,so Julian Böhme.Solche atemberaubendenBilder entschädigten für dieStrapazenIn Delhi angekommen,war Salims authentischesAuftreten plötzlich einunschätzbarer VorteilAls die beiden ungleichen Freunde endlichin Delhi ankamen, verwandelte sich Pierresauthentisches Auftreten plötzlich in einenunschätzbaren Vorteil. Denn dort warSalim ein Einheimischer. Julian Böhme: »Wirhatten erst Angst, dass sich die Inder veräppeltvorkommen würden, aber dort fiel niemandemauf, dass Salim nicht der war, fürden er sich ausgab.« Die helle Haut? Hatte ervon seiner deutschen Mutter. Die Tatsache,dass er kein Wort Indisch sprach? Fiel niemandemauf, da es in Indien über 120 verschiedeneSprachen gibt und alle deshalbmeist Englisch reden.Ein Reiseziel war Varanasi, eine der ältestenund heiligsten Städte Indiens. Mit demZug ging es rund 800 Kilometer quer durchdas Land, in einem Abteil zusammen mit denÄrmsten der Armen. Julian Böhme: »Da saßen18 Leute auf einfachen Holzbänken, fünfhockten oben im Gepäcknetz. Das Essentropfte denen darunter in die Haare, anderesetzten sich einfach ungefragt auf deinenSchoß. Hemmungen hat da niemand.«Nach zahlreichen weiteren Abenteuernwurde es am vorletzten Tag des Experimentsnoch mal brenzlig. Salim hatte sich einestarke Erkältung eingefangen und lag mit 42Grad Fieber im Bett. Und das in einer Hüttemitten im Dschungel. Ron machte sich zuFuß auf die Suche nach Hilfe und lief dabeiunwissend ein Stück auf einem Trampelpfadfür Elefanten entlang. »Ein paar Einheimischehaben mich völlig entsetzt darauf aufmerksamgemacht, wie gefährlich das ist undwas ich für ein Glück hätte, dass ich noch lebe«,sagt Julian Böhme. »Da ist mir bewusstgeworden, dass das kein Spaß mehr ist, alsohabe ich die ganze Sache abgebrochen.«Heute können Julian Böhme und Pierre-NicolaiScheffler wieder darüber lachen. Aus denFotos ihrer Reise haben sie einen Fotokalenderzusammengestellt, mit dessen Erlös sie ein Altenheimin Indien unterstützen wollen. WerInteresse an dem Sammlerstück hat, kann esfür 15 Euro direkt bei Julian Böhme unter derTelefonnummer +49(0)173 – 952 87 95 oder perE-Mail an mail@klirrdeluxe.de bestellen.Julian Böhme and Pierre-Nicolai Scheffler,who together are the Varieté-Duo klirr deluxe, inperson of their stage characters Ron and Salim traveledfar and wide through India, often pushingtheir own limits. But the effort was worth it. Onthe return flight, they looked back to an incredibleitinerary and had lots of ideas for their new stageprogram.infoklirr deluxe, 27389 LauenbrückDie Kontaktdaten finden Sie aufwww.memo-media.de

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