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showcases 2020-03 - Fokus Musik

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Deutschland ist eine in der Welt einmalige Kreativ-, Kunst- und Kulturnation. Anders als in der Geschichte wird sie diesmal nicht durch politische Gewalt erschüttert. Wir alle, die wir diese Kulturnation bilden, sind in Gefahr geraten, diese Pandemie nicht zu überstehen. Die große Politik hat immer noch nicht verstanden, worum es geht. Wir fordern keine Unvorsichtigkeiten und keinen Leichtsinn bei den Lockerungen, sondern politische Hilfestellungen, die wirklich konkret nützen. Da hilft es wenig, wenn regierungsnahe Kulturfunktionäre von Hartz IV als Segen für Künstler*innen schwadronieren. Es gibt kaum eine Branche in Deutschland, die so von Eigeninitiative und Tatkraft geprägt ist, wie die unsere. Ein gutes Dutzend Protagonist* innen stellen wir in dieser Ausgabe vor, weil wir die Gesichter dieser Branche, die wir lieben, zeigen wollen. Die ausführlichen Interviews findet ihr alle im Blog auf www.memo-media.de. Und weil wir auch den Nachwuchs lieben, stellen wir den aktuellen Sprungbrett-Preisträger Johann Prinz vor. Aber auch die Arrivierten haben bei uns Platz. Helge Schneider und Guildo Horn räumen wir vier Seiten gerne ein. Und Stefan Behr von Theater Anu mahnt uns, nie stillzustehen und uns immer wieder neu zu erfinden.

22/23 BACKSTAGE Wenn

22/23 BACKSTAGE Wenn Johann Prinz an seinen Strapaten in der Luft schwebt, beginnt ein Feuerwerk artistischer Höchstleistung. »In diese Welt will ich auch!« VON TABEA LETTAU Er betritt die Bühne. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist seine Ausstrahlung bis in die letzten Zuschauerreihen zu spüren. Denn sein Körper, seine Mimik, seine gesamte Aura strahlen pure Kraft und gleichzeitig eine entspannende Gelassenheit aus. Er ist völlig bei sich. Körper und Geist sind miteinander verbunden – in jeder Sekunde. Und sobald er an seinen Strapaten in der Luft schwebt, beginnt ein Feuerwerk artistischer Höchstleistung. Was Johann Prinz zeigt, ist bedingungslose Leidenschaft für die Artistik. Er verleiht dem Wort »Berufung« eine Gestalt, die Gänsehaut auslöst. »Wenn ich auf der Bühne performe, befinde ich mich in einem Tunnel. Das ist pure Konzentration und Wachheit! Ich bin total im Moment«, so der Artist. Angefangen hat Johanns artistische Geschichte in einem Fuldaer Turnverein, als er acht Jahre jung war. Aufgewachsen ist er in der hessischen Rhön, in Langenbieber. Schon zum damaligen Zeitpunkt trainierte er dreimal die Woche und besuchte erstmals mit elf Jahren ein Sommercamp des Kinderzirkus Laluna. Davon erfahren hatte er über zwei Künstler-Freunde der Familie: das Clownspaar Kaspar und Gaya. Beim Dresdner Schaubuden Sommer, internationales Sommerfestival für Theater, Vergnügen und Musik, erlebte er die beiden Clowns in Action – in diesem Moment wusste Johann: »In diese Welt will ich auch!«. Und er hat sich diesen Wunsch verwirklicht. »Rückblickend zählen Kaspar und Gaya für mich zu den Schlüsselfiguren auf meinem Weg in die Artistik«, erzählt er mir bei unserem Treffen. Sein Weg führte ihn mit 16 Jahren zur Staatlichen Artistenschule in Berlin. Auf eine Videobewerbung folgten zwei Probetage und dann – obwohl sich Johann erstmal nur einen Eindruck von der Schule verschaffen wollte – die Aufnahme im Februar 2015. »Das war eine ganz schöne Umstellung vom Dorf in die Großstadt Berlin zu ziehen«, sagt er schmunzelnd. Er hatte das Glück, einen freien Platz im Internat zu ergattern, in dem er das erste Jahr seiner Ausbildung wohnte. »Mit 16 Jahren war ich einer der Ältesten im Internat. Das war schon etwas komisch«, verrät er mir. Ich spüre ihm die Erleichterung an, als er mir dann von seiner ersten Wohnung erzählt, die sich praktischerweise direkt gegenüber der Schule befand. Und dort stand während seiner gesamten schulischen Laufbahn vor allem eines im Fokus: Disziplin, Disziplin, Disziplin! Hartes Training stand von Anfang an auf seinem Stundenplan. Nachdem Johanns erster Trainer in Elternzeit ging, forderte ihn sein Vertretungslehrer richtig heraus. »Er hat mich so gepusht, dass ich schnell große Fortschritte machte. Insbesondere in künstlerischer Hinsicht. Denn darauf hat mein Lehrer noch mehr Wert gelegt als auf eine perfekte technische Ausführung«, so Johann. »Durch das Turnen in meiner Kindheit hatte ich eine steife und sehr geradlinige Haltung. Genau daran haben wir gearbeitet und verschiedene Stilrichtungen ausprobiert.« Für die Wahl seiner Disziplin musste Johann übrigens nicht viel ausprobieren. Er ließ sich von Zirkus-Videos inspirieren und war schnell von den Strapaten angetan. »Außerdem hatte ich als Kind beim Turnen schon immer viel Spaß an den Ringen«, ergänzt er. Neben der Luft- Artistik zählt die Partnerakrobatik mit anspruchsvollen Handstand-Elementen zu seinem artistischen Schwerpunkt. 2019 absolvierte Johann die Staatliche Artistenschule – mit dem Abitur in der Tasche als staatlich geprüfter Artist. Die Premiere der Absolventenshow »SPIN!« mit Familie und Freunden im Pu- Fotos: Ellen Schmauss

memo-media.de Überreichung des »Sprungbrett«- Preises auf der IKF 2020 Schon auf Entzug? Fotografie: Thorsten Hennig blikum zählt für ihn zu seinen bisherigen Bühnen-Highlights. Und mit seinen Mitstreitern hat er auch noch einiges vor: »Der Plan ist, mit ›SPIN!‹ noch einige Galas zu besuchen. Außerdem freue ich mich auf weitere Shows mit der Company ›Lunart‹, bei der ich mitwirke. Mit der Company durfte ich schon tolle Show-Erfahrungen sammeln und wir haben uns zum Ziel gesetzt, gemeinsam noch viel mehr zu erreichen. Besonders viel Freude bereiten mir auch die Partnerakrobatik-Acts mit meinem Freund Lenny wie zum Beispiel auf der BOE 2020 in Dortmund«, so Johann. »Das war eine ganz schöne Umstellung vom Dorf in die Großstadt Berlin zu ziehen«« verfügbar ab Digitale Kulturerlebnisse im öffentlichen Raum Gratis und 24/7 nutzbar Jetzt downloaden www.kultour-caching.de 2 26.06.20202020 Mit freundlicher Unterstützung von: Mit seiner künstlerischen sowie technischen Leistung überzeugte er vergangenes Jahr nicht nur die Prüfer seiner Schule, sondern auch die »Sprungbrett«-Jury bestehend aus memo-media, der Internationalen Kulturbörse Freiburg, Andrea Wittwer von der ZAV Berlin und dem Förderverein der Artistenschule. Diese kürte den Absolventen zum Sprungbrett-Preisträger 2019. Den Preis überreichten ihm Kerstin Meisner, memo-media, und Susanne Göhner, Internationale Kulturbörse Freiburg, auf der diesjährigen Messe in Freiburg. Während seines Auftritts herrschte absolute Stille, danach tosender Applaus. Ein Veranstalter brachte es auf den Punkt: »Ich habe schon oft Strapaten-Acts gesehen, aber das hier ist wirklich nochmal etwas ganz Besonderes! Wow!« Denn was Johann Prinz beherrscht, ist nicht nur faszinierend, sondern für ihn als jungen Artisten eine wertvolle Fähigkeit: das perfekte Zusammenspiel aus pulsierender Kraft und innerer Ruhe. Chapeau! Duo Diagonal With his artistic and technical skills, Johann Prinz this past year not only won over the examination committee at his school, he also convinced the »Sprungbrett« jury comprising memo-media and Internationale Kulturbörse Freiburg, Andrea Wittwer (ZAV Berlin), and the artist academy's friends' association, who all elected the academy graduate to Sprungbrett award winner 2019. The award was presented to Prinz at this year's Freiburg event by Kerstin Meisner, memo-media, and Susanne Göhner, Internationale Kulturbörse Freiburg. „Besser kann Unterhaltung nicht sein!“ Bonner Gerneralanzeiger INFO Johann Prinz, 10409 Berlin Die Kontaktdaten finden Sie auf www.eventbranchenverzeichnis.de www.duodiagonal.de Entertainment | Moderation | Visual Comedy

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