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showcases: 04/2015

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In dieser Ausgabe wird reichlich gebaut und gewerkelt, geleuchtet und projiziert. Es geht im Schwerpunkt um Bühnen- und Sonderbauten, Design und Bühnenarchitektur und auch Bühnenprojektionen in Kombination mit Live-Performance. Für das Glossary konnten wir Bazon Brock als Gastautor gewinnen. Im Portrait packt die Gewinnerin des Deutschen Kabarettpreises Christine Prayon aus und im Bereich Outdoor zeigen wir, wie ein stolze Stadt sich selbst feiert: KA300. Im Services gehen wir einen Schritt weiter in die Zukunft mit den futuristischen LED-Kostümen von Slava Brud und in der Sparte Technical Rider berichten wir über eine Legende, die zurückkehrt: Das U 47 fet.

24/25 Outdoor

24/25 Outdoor memo-media.de Inspirationen satt Die Expo in Mailand füttert den Planeten mit Ausstellungsideen »Feeding the Planet, Energy for Life« war das Thema der Weltausstellung Expo 2015 in Mailand. 145 Länder sowie viele Organisationen und Unternehmen präsentierten sich für sechs Monate in 95 Pavillons. Weltausstellungen waren ursprünglich Leistungsschauen für Landesprodukte. Heute setzen die EXPOs internationale Benchmarks für temporäre Architektur und Ausstellungskonzeption. Besonders die größeren Industrienationen liefern sich alle fünf Jahre einen geradezu olympischen Wettbewerb um den spektakulärsten Pavillon. Vierzehn junge Event-und Ausstellungsprofis der Kreativ-Schmiede Treibhaus 0.8 fahndeten nach überzeugenden Pavillon-Konzepten und starken Live-Erlebnissen. Prost auf die Expo! Mit Bio-Wein natürlich. Das Treibhaus 0.8 im Slow-Food-Pavillon Die Pavillons in der Reihenfolge der Treibhaus-0.8-Gunst i. // Österreich – Breathe Austria! Die analoge Atempause Bei vielen Pavillons auf der Expo sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das Big Picture geht in lauten Technik-Spielereien unter. Der österreichische Pavillon dagegen besteht – fast – nur aus Wald. Von außen betrachtet ist es ein puristischer schwarzer Kubus, der oben und unten offen ist. Im Inneren führt eine Rampe mitten durch einen vernebelten Bergwald. Es gibt keine vorbestimmte Wegeleitung, keine getimten Inszenierungen, Showmomente oder Videoschleifen, sondern nur ein paar sehr dezent gesetzte Info- Punkte. Diese klare und einfache Gestaltung macht den Pavillon zu einer echten Ruhe-Oase und erreicht damit sicher die angestrebte Imagewirkung. Eine Zeichnung gibt dem ganzen Pavillon noch einen wesentlich tieferen Sinn: Sie zeigt, dass er kein Selbstzweck ist, sondern als Prototyp für urbane Kleinstwälder städtische Klima- probleme lösen soll. Dass das funktioniert, erlebt jeder gestresste EXPO- Besucher. Oder um es mit einem Zitat aus dem Pavillon zu sagen: »When you take a breath, you touch a part of the planet with the inside of your body.« Impressionen: Sebastian Gies Fotos: Treibhaus 0.8, Expo Austria, Deutscher Pavillon

memo-media.de ii. // Korea – Mit Balance, Zeit und Tradition gegen den Hunger in der Welt? Könnte klappen. Der koreanische Pavillon wirkt von außen klar, einfach und futuristisch. Die Architektur erinnert an traditionelles koreanisches Porzellan, milchweiß und mondförmig. Inhaltlich ist Korea einer der wenigen Pavillons, der sich überzeugend mit dem diesjährigen Expo-Thema »Feeding the Planet, Energy for Life« beschäftigt. Die Ausstellung mahnt eindringlich gegen den Hunger in der Welt und schlägt landeseigene Lösungsansätze vor: Roboter spielen eine »Symphonie des Essens«. Balance. Nebenan steht ein riesiges Tongefäß für den Gärungsprozess bei der Kimchi-Herstellung. Zeit. In einem weiteren Raum wird die Weisheit der Lagerung mit einer bunten Lichtprojektion auf gefühlt hunderten von Tongefäßen dargestellt. Tradition. Mit Staunen stelle ich fest, dass die innen ausgestellten Werke draußen ihre Fortführung finden. Sie wachsen quasi durch den Boden nach unten und zeigen noch einmal die »Kehrseite der Medaille«. Eine oben ausgestellte Dosen-Installation beispielsweise mündet unten in einem riesigen Müllberg. Impressionen: Eva Musholt iV. // Deutschland – Die Schuhe der Hostessen sind kompostierbar. iii. // Slow Food Slow Food ist eine internationale Organisation, die sich für eine Änderung unseres Lebensmittelsystems engagiert. Was soll sich ändern? Was kann jeder Einzelne ändern? Informationen werden einfach und verständlich vermittelt, ohne großes Medientamtam. Der Pavillon lebt das Motto der Expo bis ins kleinste Detail. Besonders durch das Catering, das fünf Sorten hochwertigen Rohmilchkäse und ein Gläschen guten Biowein zum Studentenpreis anbietet. Engagement und Einsatz für die Sache ist beim Standpersonal immer spürbar. Die drei langgestreckten Holzhäuser der Schweizer Star-Architekten Herzog & de Meuron sind transportabel und werden nach der Expo weitergenutzt. Das ist wirklich nachhaltig. Zeigt: Gutes muss nicht viel Geld kosten. Impressionen: Johanna Felicitas Maasackers Der Deutsche Pavillon ist neben Italien der größte der Expo. Unter dem Motto »Fields of Ideas« greift Deutschland das Expo-Thema »Feeding the Planet« in gewohnter Gründlichkeit auf. Selbst die Schuhe der Hostessen sind kompostierbar. Die Schlüsselthemen sind Wasser, Boden, Klima und Artenvielfalt. Zu jedem Thema gibt es einen sehr wuseligen Raum mit vielen (zu vielen) Spiel- und Interaktionsmöglichkeiten. Die Räume wirken überfüllt, auch akustisch anstrengend und tendieren zur Überforderung der Besucher. Die Innovation: Jeder Besucher hat ein eigenes »Seed-Board«, eine gefaltete Pappe mit weißem Papier beklebt, auf die er individuell Projektionen abrufen kann. Abschluss der Ausstellung bietet eine interaktive Liveshow mit Bienen-Video und Beatboxing. Über eine Rutsche geht es in den Außenbereich mit innovativen Solar-Modulen und netter Picknick-Terrasse. Fazit: Der deutsche Pavillon ist zu voll mit Tools und Botschaften. Aber mir gefällt, dass er wichtige Inhalte beleuchtet und das Expo-Thema neu interpretiert. Impressionen: Marie Sebald

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