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Eventmoods 2019-01 - Gala-Events und Weihnachtsfeiern

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Wie kam das bei der

Wie kam das bei der versammelten Prominenz der deutschen Filmbranche an? Jürgen May: Natürlich polarisiert eine solche Entscheidung, aber das Feedback war enorm positiv. Viele Schauspieler posteten Fotos und Kommentare auf ihren sozialen Kanälen, jeder sprach darüber und wenn wirklich mal jemand Kritik äußerte, kamen von den Tischnachbarn Sätze wie ‚Du kannst doch mal fünf Stunden ohne Fleisch auskommen‘. Da passiert dann plötzlich etwas in der öffentlichen Wahrnehmung. Und genau das ist es, was erreicht werden sollte. ©offenblen.de Ist die Filmbranche besonders gut geeignet, solche zukunftsweisenden und drängenden Themen öffentlichkeitswirksam zu transportieren? Jürgen May: Die Filmbranche ist, ähnlich wie die Eventbranche, noch weit davon entfernt, ressourcenschonend zu sein. Das Catering am Set gibt’s auf Plastiktellern, für den Strom sorgen Dieselgeneratoren, zu Drehorten geht es oft mit dem Flugzeug. Der Deutsche Filmpreis hat mit seinem Nachhaltigkeitskonzept jedoch ein großes Zeichen gesetzt, ein Beweis dafür, dass ein Umdenken stattfindet. Dieses neue Image zieht übrigens auch neue Sponsoren an. „Halm“, der Hersteller von nachhaltigen und fair produzierten Glasstrohhalmen, kam erst kurz vor dem Event an Bord und plötzlich tranken alle bei der Party danach ihre Cocktails aus stylishen Glasstrohhalmen. Und wieder war das ein Gesprächsthema. Welche Maßnahmen haben Sie für den Deutschen Filmpreis 2020 geplant? Jürgen May: Wir haben noch eine ganze Reihe offener Punkte. So wollen wir uns nächstes Jahr verstärkt dem Thema Mobilität widmen. Schon dieses Jahr hatten wir eine Kooperation mit der Deutschen Bahn. Viele Schauspieler haben auf Flüge oder den Shuttle Service verzichtet und sind mit dem Zug oder der U-Bahn angereist. Wenn solche Prominente das dann auf Instagram oder Facebook posten, sind das die besten Multiplikatoren. Das wollen wir ausbauen. Sie sind seit acht Jahren im Einsatz für nachhaltige Events. Wie hat sich die Einstellung der Gesellschaft im Laufe der Zeit geändert? Zu Beginn werden Sie sicher einen Kampf gegen Windmühlen geführt haben. Jürgen May: Am Anfang wurde ich schon häufiger als „Ökoterrorist“ beschimpft. ‚Das braucht doch keiner‘, hieß es. Auch die Verbände waren extrem kritisch, aber wir sind drangeblieben und haben weiter versucht, in den Dialog zu kommen. Heute in Zeiten von Greta (Anmerkung der Redaktion: Greta Thunberg, Klimaschutzaktivistin) ist die Öffentlichkeit sehr sensibilisiert für alle Facetten von Nachhaltigkeit. Da reicht es nicht mehr, wenn der Caterer ein paar Bio-Lebensmittel auf den Tisch stellt. Da wird auch gefragt ‚Behandelst du deine Mitarbeiter richtig?‘ Die soziale Komponente ist genau so wichtig wie die ökologische. Diese Entwicklung merken wir als Agentur natürlich. Haben wir am Anfang noch Klinken geputzt, kommen die Kunden heute auf uns zu und fragen, was sie konkret tun können – so auch die Deutsche Filmakademie. Kritiker sagen, dass es vielen Unternehmen, die mit Nachhaltigkeit werben, in erster Linie um die positive Publicity, um das so genannte Greenwashing, geht. Wie sind Ihre Erfahrungen damit? Jürgen May: Natürlich gibt es das. Aber wenn ich auf der einen Seite Nachhaltigkeit predige und dann bei einem Messeauftritt die Sau rauslasse, sieht das blöd aus und fällt ganz schnell auf mich zurück. Man muss es schon ernst meinen, sonst fliegt man auf. ©offenblen.de 22 Über 19.000 Eventangebote & Künstler finden Sie auf www.eventbranchenverzeichnis.de

Was antworten Sie einem Unternehmer, der fragt, warum er sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen und sein Unternehmen komplett auf den Kopf stellen soll, wo doch alle Kapazitäten im Tagesgeschäft gebunden sind? Jürgen May: Es geht hier nicht nur um moralische Wertvorstellungen und ökologische Aspekte. Wer Nachhaltigkeit nicht in seine Prozesse implementiert, wird ganz schnell wirtschaftlich scheitern. Bei vielen Ausschreibungen werden mittlerweile bestimmte Nachhaltigkeitszertifikate verlangt und wer da nichts vorlegen kann, bekommt den Auftrag nicht. Das betrifft dann auch Zulieferer. Umgekehrt ist es ein großer Wettbewerbsvorteil, wenn ich diesbezüglich gut aufgestellt bin. ©offenblen.de Aber vor allem kleinere Firmen werden häufig noch keine Nachhaltigkeitszertifikate besitzen, obwohl sie vielleicht schon nachhaltig arbeiten. Jürgen May: Wer nachweisen kann, dass er bestimmte Zertifizierungsprozesse angestoßen hat und eine Roadmap für den weiteren Verlauf vorlegen kann, wird den Auftrag in solchen Fällen trotzdem bekommen können. Der Zeitplan kann sich über 24 bis 36 Monate erstrecken. Man hat also genug Zeit, diese Umwandlungsprozesse ohne Stress aus dem Unternehmen heraus zu entwickeln. Wichtig ist erst mal, dass etwas getan wird. Schließlich will beim Thema Klimawandel heutzutage niemand mehr sagen ‚Ich tue nichts‘. ©offenblen.de Haben Sie noch einen abschließenden Tipp für Unternehmen, die intern Veränderungen anstoßen wollen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein? Jürgen May: Ganz wichtig: Beziehen Sie die Belegschaft von Anfang an in den Prozess mit ein und entscheiden Sie nicht einfach „Top-down“ ‚Wir werden jetzt nachhaltig‘. Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme. Wo steht das Unternehmen in sozialen und ökologischen Aspekten. Wo kann ich organisatorisch etwas ändern, wo muss ich Geld investieren. Wenn Sie 20 Punkte haben, erstellen Sie eine Zeitlinie, bis wann Sie was umgesetzt haben wollen, und kommunizieren Sie das offensiv mit gutem Storytelling. Das werden Ihre Kunden und Geschäftspartner wahrnehmen und honorieren. Dann ist es auch egal, wenn Sie nicht auf Anhieb alle Ziele wie geplant erreichen. Lassen Sie sich nicht vom Perfektionsgedanken lähmen. Fangen Sie einfach an und lernen Sie. Sind Sie neugierig geworden und möchten Sie Jürgen May und sein Team kennenlernen? Die Kontaktdaten finden Sie hier: www.2bdifferent.de Jürgen May 2bdifferent Jürgen May ist Experte für Nachhaltigkeit in der Eventbranche. Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie mit klaren Zielen für Unternehmen zu definieren und umzusetzen – das ist sein tägliches Geschäft. Von der Feststellung des Status Quo über die Implementierung eines Managementsystems zur Nachhaltigkeit bis hin zu Coachings für Mitarbeiter*innen, begleitet er Unternehmen mit seiner Beratungsagentur 2bdifferent. Eine Herzensangelegenheit für ihn ist die „Teilnahme für alle!“ Dazu entwickelte er für das German Convention Bureau einen 30-seitigen Inklusionskompass „Inklusive Tagungen und Kongresse“, mit dem Veranstalter wertvolle Hinweise erhalten, um Inklusion und die Barrierefreiheit bei ihren Events umzusetzen. www.2bdifferent.de Viele praktische Tipps gibt es im Blog für die Eventplanung: www.memo-media.de/blog 23

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